Sonntags Matinee 6. November 2016

Barockensemble „caterva musica“

Ein Treffen mit der Bach-Familie : Vater, Sohn und Pate
Johan Sebastian, Karl Philipp Emanuel, Georg Philipp Telemann

Alte Musik, die auf unnachahmliche Weise das Leben und die Natur an sich widerspiegelt, ist bei caterva musica keine verstaubte und ernste Musik, sondern dient in erster Linie der Unterhaltung und Entspannung. Barockes Lebensgefühl umfasst die Gegensätze von Lachen und Weinen, Liebe und Hass und berührt auch den heutigen Hörer durch musikalische Intensität.

Caterva musica, Ausführende: Hans-Heinrich Kriegel – Oboe; Elke Fabri – Violine; Wolfgang Fabri – Violine, Viola; Sigrun Stephan – Cembalo

Caterva musica kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „musikalische Schar“. Die Ensemblemitglieder, professionelle Spezialisten, spielen auf originalen oder nach historischen Vorbildern rekonstruierten Instrumenten. In dieser historischen Aufführungspraxis entfalten sich Ursprünglichkeit und Ausdrucksstärke dieser barocken Musik. Am 8. März 2014 wäre Carl Philipp Emmanuel Bach, der zweitälteste Sohn Johann Sebastian Bachs, 300 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass stellte caterva musica ein Konzertprogramm vor, das dessen Kompositionen in den Mittelpunkt stellt und mit Werken seiner wichtigsten Vorbilder vergleicht – der Musik seines Vaters Johann Sebastian Bach und seines Patenonkels Georg Philipp Telemann.

Zahlreiche Briefe zwischen Telemann und C.Ph.E. Bach belegen das gute Verhältnis der beiden Musiker zueinander und die Tatsache, dass Telemann sein Amt als Pate annahm, zeigen, wie ernst er es nahm. Am 2. April 1768 trat Carl Philipp in die Fußstapfen seines verstorbenen Paten und übernahm als dessen Nachfolger das Amt als städtischer Musikdirektor und Kantor am Johanneum in Hamburg, das er bis zu seinem Tode 1788 ausübte. Seinen Vater Johann Sebastian Bach, der heute unumstritten der bekannteste Vertreter der Bach-Familie ist, übertraf C.Ph.E. Bach zu Lebzeiten an Berühmtheit. Der Sohn ist ein Hauptvertreter des Empfindsamen Stils und damit ein Wegbereiter der Klassik. Komponisten wie W.A. Mozart, J. Haydn und Beethoven bewunderten diesen Stil und seine kompositorischen Fähigkeiten.


Programm

Carl Philipp Emmanuel Bach (1714 – 1788)
Solo a Oboe col Basso (1735)
Adagio – Allegro – Vivace

Georg PhilippTelemann (1681 – 1767) 
Solo aus der Tafelmusik 2.Teil in A für Violine und Basso continuo
Andante – Vivace – Cantabile – Allegro

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Partita Nr. 3 E-Dur für Violine solo BWV 1006
Preludio – Loure – Gavotte en Rondeau – Menuet I – Menuet II – Bourée – Gigue

---------- Pause ----------

Carl Philipp Emmanuel Bach (1714 – 1788)
„Sanguineus und Melancholicus“ Sonate für zwei Violinen und Basso continuo
Wq 161,1
Allegretto/Presto – Adagio – Allegro

Georg PhilippTelemann (1685 – 1750)
Quartett in g-Moll für Oboe, Violine, Viola, Basso continuo
Lento – Vivace – Adagio – Allegro


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